Der zentrale Fokus des Arbeitsbereichs „Schul- und Jugendforschung“ liegt auf der empirischen Erfassung von unterschiedlichen Lebenswelten Jugendlicher und den dahinterliegenden Wirkungen von Akteuren. Ausgehend von national und international angelegten empirischen Studien werden zum einen Sozialisationsagenten wie Familie, Peers, Lehrkräfte und Schule als Ganzes als eigenständige Dimensionen unter Berücksichtigung verschiedener Differenzkategorien – wie „Geschlecht“, „Alter“, „soziale und kulturelle Herkunft“, „Bildungshintergrund“ etc. – betrachtet. Zum anderen wird aber auch explizit die Verzahnung von schulischen und außerschulischen Bildungsinstanzen und -prozessen bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und diesbezügliche Herausforderungen in der Biografie von Jugendlichen analysiert. Die Forschungsarbeiten zielen also darauf ab, schulische Settings nicht als Gegenpol zu jenen der außerschulischen auszuleuchten, sondern vielmehr im Sinne einer ganzheitlichen Bildung die Interdependenzen von schulischen und außerschulischen Bildungsorten und -prozessen herauszuarbeiten. Ausgehend von der jeweiligen Forschungsfrage kommen dabei unterschiedliche quantitativ und/oder qualitativ ausgerichtete Forschungsmethoden zum Einsatz.
Im Einzelnen werden derzeit folgende Forschungsthemen bearbeitet:
- International-vergleichende Jugendforschung (Fokus: Osteuropa, Südosteuropa und Zentralasien)
- Verzahnung von formaler, non-formaler und informeller Bildung
- Die Wechselwirkung von Sozialisationsakteuren im schulischen Raum (Lehrkräfte, Peers, Eltern)
- Peerinteraktionen im schulischen und außerschulischen Kontext
- Professionalisierung von Lehrkräften in der ersten und zweiten Phase der Lehrerbildung (u.a. Reflexion und systematische Analyse des eigenen und fremden Unterrichtshandelns mit Hilfe von Videoanalysen, Analysen von Unterrichtsnachbesprechungen im Referendariat)
- Basisdimensionen guten Unterrichts (Fokus: Kognitive Aktivierung)
- Triangulation von quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden